L.W.C. Michelsen am Puls der Zeit

L.W.C. Michelsen am Puls der Zeit

Einkaufskörbe, Tiefkühltruhen und die gewünschte Ware selbst aus den Regalen nehmen. Was für Kundinnen und Kunden beim Einkaufen heute eine absolute Selbstverständlichkeit ist, zeichnete Anfang der 1960er Jahre ein hochmodernes Geschäftskonzept aus. Trends rechtzeitig erkennen und der Kundschaft Neues, Exklusives bieten: Das Delikatessengeschäft L.W.C. Michelsen wich in der neuen Filiale in Hamburg-Othmarschen, die 1962 eröffnet wurde, vom erfolgreichen Weg des Hauptgeschäftes an den Großen Bleichen ab.

Die Hamburgerinnen und Hamburger wussten „ihr“ Michelsen-Feinkostgeschäft mit den angeschlossenen Frühstücksstuben in der Hamburger Innenstadt sehr zu schätzen. Doch Genussliebhabende, die zum Bummeln oder Einkaufen nicht den weiten Weg bis in die Hamburger Innenstadt auf sich nehmen wollten, mussten durch das neue Zweiggeschäft in dem westlich gelegenen Stadtteil Othmarschen auf ihre geliebten Delikatessen nicht mehr verzichten.

1962 öffnete L.W.C. Michelsen die Türen des neuen Geschäftes in der beliebten Waitzstraße. Tradition und echter Fortschritt, unter diesem Motto wurde das neue Delikatessengeschäft konzipiert und eingerichtet. „Für eilige Kunden und für die, die ihre Ware selbst wählen wollen, stehen Einkaufskörbe zur Verfügung“, liest Jan Erik Peters, einer der beiden Geschäftsführer von L.W.C. Michelsen, aus einem alten Katalog vor und ergänzt: „Vier Jahre später wurde das sehr erfolgreiche neue Ladenkonzept auch in unserem Hauptgeschäft an den Großen Bleichen umgesetzt.“ In beiden Geschäften gelang es trotz hochmoderner Ausstattung die ganz besondere Note von L.W.C. Michelsen zu erhalten. „Hanseatische Eleganz und die neuesten technische Errungenschaften wie Tiefkühltruhen prägten das Aussehen beider Geschäfte, die hochwertigen Delikatessen waren jedoch das verlässliche Markenzeichen von L.W.C. Michelsen - und das gilt bis heute,“  betont Jan Erik Peters.

Der Einkauf in einem Delikatessengeschäft mit den feinen Auslagen war damals etwas ganz Besonderes, das deckt sich auch mit den Erinnerungen eines Nienstedteners. Er durfte seinen Vater Mitte der 1960er Jahre an den Sonnabenden in die Waitzstraße begleiten - eine besondere und liebgewonnene Tradition für den Grundschüler, war der Vater als Geschäftsführer eines weltweit tätigen Konzerns oft auf Reisen. Besonders waren die Sonnabende für den damaligen Grundschüler auch, weil Geschäfte wie L.W.C. Michelsen mit ihren feinen und seltenen Köstlichkeiten rar waren. Der besondere Duft im Geschäft, die edlen Auslagen, exklusiven Speisen und das vornehm gekleidete Personal schufen ein Einkaufsflair, das damals hochexklusiv war. Daher ließ es sich auch der weitgereiste Geschäftsmann nicht nehmen, für seine häufigen, ausländischen Geschäftsbesucher persönlich bei L.W.C. Michelsen feine Köstlichkeiten zum Aperitif auszuwählen, bevor das formelle Abendessen im Hotel  „Louis CJacob“ eingenommen wurde.

Klassiker wie die >> Hamburger Rote Grütze oder die >> Elbkiesel wurden den Geschäftspartnern besonders gerne angeboten - und zur Belustigung aller mischte der Geschäftsmann mit einem Augenzwinkern auch den einen oder anderen echten Elbkiesel in die Anbietschale. Gingen die Eltern mit den Gästen dann zum Abendessen aus, vernaschten der Grundschüler und seine Geschwister alle übrig gebliebenen (echten) Elbkiesel.

„Wie hat es mein Großvater Johannes Peters damals für den Katalog formuliert? ‚Wir kennen unsere Hamburger und wissen, dass sie von L.W.C. Michelsen vom Hering bis zum >> Kaviar, vom Vin du Midi bis zur hochpreisigen Trockenbeerenauslese etwas garantiert Gutes verlangen’“, bedient sich Jan Erik Peters nochmals aus dem Katalog aus dem Firmenarchiv. Ein Credo, das L.W.C. Michelsen bis heute verfolgt und bewährte Tradition und köstliche Innovation gekonnt in einem ausgesuchten Manufaktursortiment verbindet.

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